72 - Medcast - Chirurgie - Magentumoren 1 [ID:7371]
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Hallo liebe Zuhörer, in dieser MedCastrae dreht sich alles rund um den Magen. Vom Ulcus über

die Hypatrophe Pylorus-Stynose bis hin zum Magenkaassinom. Natürlich mangelt es dabei

nicht an Operationstechniken, die euch fit machen sollen für die Klausur und fürs Examen. In diesem

ersten Podcast geht's los mit dem Ulcus und seinen Therapiemöglichkeiten. Wichtig ist es zu

Beginn nun aber in Kürze die Anatomie des Magens zu wiederholen. Der Magen wird in fünf

Abschnitte eingeteilt. Von oral nach aboral sind dies Cardia, Fundus, Corpus, Anthrum und Pylorus.

Der Pylorus oder auch der Magenpferdner bildet als ringförmiger muskulärer Sphänkter den

Übergang zwischen Magen und Duodenum. Die Magensäureproduktion findet vor allem in Fundus,

Corpus und Anthrum statt. Der Magen wird von vier Arterien versorgt. Der Arteria gastrica sinistra

aus dem Truncus zyliacus, der Arteria gastrica dextra, ein Abgang der Arteria hepaticacommunis,

der Arteria gastroepipleuca sinistra, ein Ast der Arteria splenica und der Arteria gastroepipleuca

dextra, ein Abgang aus der Arteria gastroduodenalis. Nun zum Ulcus. Dies ist ein Schleimhautdefekt,

der im Unterschied zur Erosion die Basalmembran der Mucosa durchbricht. Man unterscheidet zwischen

einem Ulcus ventriculi, also einem Ulcus im Magen, und einem Ulcus duodeni, einem Ulcus

im Zwölfingerdarm. Ursache für die Entstehung des Ulcus ist ein Ungleichgewicht zwischen aggressiven

und protektiven Faktoren, sodass die Magensäure die Schleimhaut des Magens schädigt und so ein

Ulcus entsteht. Weitere Ursachen für die Ulcusentstehung sind der Helicobacter pylori, Stress und manche

Medikamente. Gefürchtet sind fünf mögliche Komplikationen beim Ulcus. Erstens die Blutung,

zweitens Perforationen, drittens Penetrationen, viertens die Entartung und fünftens die Stenosierung.

Die Blutungsquelle ist meist die Arteria gastroduodenalis. Diese befindet sich Dorsal

des Magenausgangsbereiches und verläuft auf dem Pankreaskopf. Nun was tun bei einer Blutung? Egal

ob Innere oder Chirurgie, zuerst wird man versuchen die Blutung endoskopisch zu stillen. Handelt es

sich allerdings um eine Forest Ia-Blutung, das heißt eine akute, spritzende Blutung, so wird oft

der Chirurg gerufen. Es erfolgt die Eröffnung des Abdomens mit Hilfe einer medialen Lapparotomie,

dann die Eröffnung des Magens im Bereich des Pylorus, um dann per Finger die Blutung zu stoppen.

Durch Umstechen des Blutungsaustrittsortes kann die Blutung dann gestillt werden. Eine Perforation

ist definiert als einen Durchbruch in die freie Bauchhöhle. Der Patient verspürt plötzlich

einen sehr starken Schmerz. Klinisch hat er einen brettharten Bauch aufgrund der reflektorischen

Anspannung der Bauchmuskulatur. Durch ein Röntgenabdomen in Linkseitenlage kann die Diagnose

gesichert werden. Es sammelt sich typischerweise freie Luft unterm Zwerchfell oberhalb der Leber.

Das weitere Vorgehen in so einem Fall ist der operative Verschluss des Durchbruches.

Eine Penetration ist der Durchbruch in ein anderes Organ. Klinisch äußert sich dies in Symptomen des

penetrierten Organs. Beispielsweise bei Penetration des Pankreas zeigen sich eine Erhöhung der Lipase

und Zeichen einer Pankreatitis wie gürtelförmiger Rückenschmerz. Therapeutisch erfolgt wie bei der

Perforation die Resektion nach Bilrhod 1 oder gegebenenfalls auch Bilrhod 2. Zudem werden

Therapiemaßnahmen für das penetrierte Organ ergriffen. Mehr zu den Operationsverfahren erfahrt ihr

noch an späterer Stelle. Gefürchtet ist bei langjährig bestehenden Ulzer die Entartung zum

Magenkarzinom. Daher sollte stets eine Ursachenbehebung stattfinden. Dies kann beispielsweise bei einer

Helicobacter pylori-Infektion mit einer Triple Therapie bestehend aus zwei Antibiotika plus

einem Protonenpumpeninhibitor geschehen. Bei anderen Ursachen hilft bereits der alleinige

Einsatz eines Protonenpumpenhemmers. Ulzerer führen im Verlauf durch die Entzündungsreaktion

zu einer Stenosebildung, meist im Bereich des Pylorus. Um diese Stenose zu beseitigen,

wird die Pyloroplastik nach Heinecke-Mikulitsch durchgeführt. Dabei wird eine Längsinzision

im Bereich des Pylorus gemacht, um diese dann quer zu vernähen. Dadurch wird das Lumen wieder

vergrößert. Die Stenose ist Vergangenheit. Früher, als es noch nicht die Möglichkeit gab,

Protonenpumpenhemmer einzunehmen, sind verschiedene Resektionsvarianten des Magens entstanden,

um der Ulkusentstehung vorzubeugen. Diese werden heutzutage nicht mehr aufgrund einer Ulkusanamnese

durchgeführt. Dafür gibt es schließlich die Protonenpumpenhemmer. Jedoch handelt es sich um

bedeutsame Operationsverfahren, die ihr auf alle Fälle kennen solltet. Die Rede ist von

Bilroth 1, Bilroth 2 und der Ruxy-Operation. Gemeinsam ist allen drei Operationsverfahren

Teil einer Videoserie :

Presenters

C J C J

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:08:49 Min

Aufnahmedatum

2017-02-08

Hochgeladen am

2017-02-08 09:17:58

Sprache

de-DE

Vom Ulcus bis zum Karzinom – die Magenchirurgie in drei Akten

Tags

Karzinom Magenchirurgie Ulcus Blutung Perforation Medcast
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