Hallo liebe Zuhörer, in dieser MedCastrae dreht sich alles rund um den Magen. Vom Ulcus über
die Hypatrophe Pylorus-Stynose bis hin zum Magenkaassinom. Natürlich mangelt es dabei
nicht an Operationstechniken, die euch fit machen sollen für die Klausur und fürs Examen. In diesem
ersten Podcast geht's los mit dem Ulcus und seinen Therapiemöglichkeiten. Wichtig ist es zu
Beginn nun aber in Kürze die Anatomie des Magens zu wiederholen. Der Magen wird in fünf
Abschnitte eingeteilt. Von oral nach aboral sind dies Cardia, Fundus, Corpus, Anthrum und Pylorus.
Der Pylorus oder auch der Magenpferdner bildet als ringförmiger muskulärer Sphänkter den
Übergang zwischen Magen und Duodenum. Die Magensäureproduktion findet vor allem in Fundus,
Corpus und Anthrum statt. Der Magen wird von vier Arterien versorgt. Der Arteria gastrica sinistra
aus dem Truncus zyliacus, der Arteria gastrica dextra, ein Abgang der Arteria hepaticacommunis,
der Arteria gastroepipleuca sinistra, ein Ast der Arteria splenica und der Arteria gastroepipleuca
dextra, ein Abgang aus der Arteria gastroduodenalis. Nun zum Ulcus. Dies ist ein Schleimhautdefekt,
der im Unterschied zur Erosion die Basalmembran der Mucosa durchbricht. Man unterscheidet zwischen
einem Ulcus ventriculi, also einem Ulcus im Magen, und einem Ulcus duodeni, einem Ulcus
im Zwölfingerdarm. Ursache für die Entstehung des Ulcus ist ein Ungleichgewicht zwischen aggressiven
und protektiven Faktoren, sodass die Magensäure die Schleimhaut des Magens schädigt und so ein
Ulcus entsteht. Weitere Ursachen für die Ulcusentstehung sind der Helicobacter pylori, Stress und manche
Medikamente. Gefürchtet sind fünf mögliche Komplikationen beim Ulcus. Erstens die Blutung,
zweitens Perforationen, drittens Penetrationen, viertens die Entartung und fünftens die Stenosierung.
Die Blutungsquelle ist meist die Arteria gastroduodenalis. Diese befindet sich Dorsal
des Magenausgangsbereiches und verläuft auf dem Pankreaskopf. Nun was tun bei einer Blutung? Egal
ob Innere oder Chirurgie, zuerst wird man versuchen die Blutung endoskopisch zu stillen. Handelt es
sich allerdings um eine Forest Ia-Blutung, das heißt eine akute, spritzende Blutung, so wird oft
der Chirurg gerufen. Es erfolgt die Eröffnung des Abdomens mit Hilfe einer medialen Lapparotomie,
dann die Eröffnung des Magens im Bereich des Pylorus, um dann per Finger die Blutung zu stoppen.
Durch Umstechen des Blutungsaustrittsortes kann die Blutung dann gestillt werden. Eine Perforation
ist definiert als einen Durchbruch in die freie Bauchhöhle. Der Patient verspürt plötzlich
einen sehr starken Schmerz. Klinisch hat er einen brettharten Bauch aufgrund der reflektorischen
Anspannung der Bauchmuskulatur. Durch ein Röntgenabdomen in Linkseitenlage kann die Diagnose
gesichert werden. Es sammelt sich typischerweise freie Luft unterm Zwerchfell oberhalb der Leber.
Das weitere Vorgehen in so einem Fall ist der operative Verschluss des Durchbruches.
Eine Penetration ist der Durchbruch in ein anderes Organ. Klinisch äußert sich dies in Symptomen des
penetrierten Organs. Beispielsweise bei Penetration des Pankreas zeigen sich eine Erhöhung der Lipase
und Zeichen einer Pankreatitis wie gürtelförmiger Rückenschmerz. Therapeutisch erfolgt wie bei der
Perforation die Resektion nach Bilrhod 1 oder gegebenenfalls auch Bilrhod 2. Zudem werden
Therapiemaßnahmen für das penetrierte Organ ergriffen. Mehr zu den Operationsverfahren erfahrt ihr
noch an späterer Stelle. Gefürchtet ist bei langjährig bestehenden Ulzer die Entartung zum
Magenkarzinom. Daher sollte stets eine Ursachenbehebung stattfinden. Dies kann beispielsweise bei einer
Helicobacter pylori-Infektion mit einer Triple Therapie bestehend aus zwei Antibiotika plus
einem Protonenpumpeninhibitor geschehen. Bei anderen Ursachen hilft bereits der alleinige
Einsatz eines Protonenpumpenhemmers. Ulzerer führen im Verlauf durch die Entzündungsreaktion
zu einer Stenosebildung, meist im Bereich des Pylorus. Um diese Stenose zu beseitigen,
wird die Pyloroplastik nach Heinecke-Mikulitsch durchgeführt. Dabei wird eine Längsinzision
im Bereich des Pylorus gemacht, um diese dann quer zu vernähen. Dadurch wird das Lumen wieder
vergrößert. Die Stenose ist Vergangenheit. Früher, als es noch nicht die Möglichkeit gab,
Protonenpumpenhemmer einzunehmen, sind verschiedene Resektionsvarianten des Magens entstanden,
um der Ulkusentstehung vorzubeugen. Diese werden heutzutage nicht mehr aufgrund einer Ulkusanamnese
durchgeführt. Dafür gibt es schließlich die Protonenpumpenhemmer. Jedoch handelt es sich um
bedeutsame Operationsverfahren, die ihr auf alle Fälle kennen solltet. Die Rede ist von
Bilroth 1, Bilroth 2 und der Ruxy-Operation. Gemeinsam ist allen drei Operationsverfahren
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:08:49 Min
Aufnahmedatum
2017-02-08
Hochgeladen am
2017-02-08 09:17:58
Sprache
de-DE
Vom Ulcus bis zum Karzinom – die Magenchirurgie in drei Akten